Nachhaltigkeit auf Mallorca – ein zentrales Thema: Neue Daten zeigen, wo die Insel in Sachen Umweltschutz steht und welche Entwicklungen es gibt.
Mallorca ist ein Paradies – mit einer beeindruckenden Natur und einer florierenden Tourismusbranche. Doch wie gelingt es, beides in Einklang zu bringen? Die Stiftung Mallorca Preservation hat erstmals ihren Umweltbericht vorgelegt. Eine Bestandsaufnahme, die zeigt, wo die Insel in Sachen Nachhaltigkeit steht. Die Zahlen machen deutlich: Es gibt Fortschritte, aber auch Herausforderungen. Mehr Ökolandbau, mehr erneuerbare Energien – aber auch ein wachsender Verkehr und steigender Tourismus. Das neue Observatorium für Umweltverträglichkeit sammelt Daten, analysiert Trends und will eine sachliche Grundlage für nachhaltige Entscheidungen bieten. Finanziert wird das Projekt durch den Mediterranean Fund der Banca March.

Ein Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft
Das Observatorium versteht sich als Informationsquelle und Impulsgeber. „Nachhaltigkeit ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit“, sagt Ana Riera, die Geschäftsführerin der Stiftung. Während in einigen Bereichen bereits Fortschritte erzielt wurden, gibt es weiterhin dringende Herausforderungen. „Wir brauchen objektive Daten, um bessere Entscheidungen zu treffen – für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Natur“, so Riera weiter.
Wo steht Mallorca? Die wichtigsten Erkenntnisse
Bevölkerungsdruck – Wachstum mit Herausforderungen
- 2023 lebten durchschnittlich 1.167.819 Menschen auf der Insel – ein Anstieg um 1,48 %.
- Die Zahl der Einwohner stieg auf 940.332.
- Im August erreichte Mallorca mit 1.469.921 Menschen den Höchststand.
- 12.477.496 Touristen kamen im vergangenen Jahr – das entspricht 1.327 Touristen pro 100 Einwohner.
Verkehr – Mobilität im Wandel
- Die Zahl der Autos auf der Insel stieg in zehn Jahren um 13,62 %, Motorräder sogar um 62,79 %.
- Dank Vergünstigungen nutzen 16,9 % mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr.
- 2023 verzeichnete Mallorca die höchste Zahl an Schiffsankünften seit Beginn der Aufzeichnungen.
Temperaturanstieg – Klimawandel spürbar
- Der Juli 2023 war mehr als 2°C wärmer als der langjährige Durchschnitt.
Landwirtschaft – Bio-Anbau nimmt zu
- Die ökologisch bewirtschaftete Fläche ist um 12,29 % gewachsen und umfasst jetzt 37.762 Hektar.
- 21,6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist mittlerweile biologisch zertifiziert.
Erneuerbare Energien – Ausbau notwendig
- 12,06 % des mallorquinischen Stroms kamen 2023 aus erneuerbaren Quellen – ein Wachstum von 20,6 %.
- 53 % der Energie, die aus dem spanischen Festland importiert wurde, war erneuerbar.
Kreuzfahrttourismus – Wachstum mit Perspektiven
- 1.109.982 Passagiere kamen per Kreuzfahrtschiff (+54,22 % im Vergleich zu 2022).
- Trotz des Anstiegs blieb die Zahl 10,26 % unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019.
- Die meisten Kreuzfahrtschiffe legten im Mai (52) und Oktober (55) an.
Abfallwirtschaft – Fortschritte im Recycling
- 146.153 Tonnen Abfall wurden recycelt, darunter viele ökologische Gesteinsabfälle.
- Der Anteil an organischem Kompost steigt – ein Zeichen für mehr Umweltbewusstsein.
Geschützte Landfläche – Mehr Raum für Natur
- 22,57 % der Insel stehen unter Naturschutz.
- Der Naturpark der Halbinsel Llevant wurde zum größten Naturpark Mallorcas erklärt.
Meeresschutz – Posidonia-Wiesen im Blick
- Die Zahl der Posidonia-Schutzboote ist von 3 (2017) auf 6 (2023) gestiegen.
- 9 % der überprüften Boote mussten umankern, um Seegraswiesen zu schützen.
Nachhaltige Entwicklung – eine gemeinsame Aufgabe
Der Umweltbericht zeigt: Mallorca hat bereits wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, die ein nachhaltiges Wachstum erfordern. Die gesammelten Daten sollen helfen, zukünftige Entscheidungen gezielt zu steuern, um Natur, Bevölkerung und Wirtschaft im Einklang zu halten.
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