Mallorcas Wasserkrise 2024: Ein Jahr ohne genug Regen, eine Insel in Sorge

Es ist wieder so weit – die Frage, ob Mallorca mit seinen Wasserreserven über den Winter kommt, schwebt über uns wie eine dunkle Wolke, auch wenn es genau die Wolken sind, die wir dieses Jahr schmerzlich vermissen. In der Serra de Tramuntana liegen die beiden Stauseen Cúber e Gorg Blau fast trocken. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Füllstände auf unter 27 % gefallen sind. Das ist beunruhigend, wenn man bedenkt, dass diese Reservoirs einen Großteil der Insel mit Trinkwasser versorgen. Und Palma, mit all seinen Einwohnern und den vielen Touristen, ist besonders betroffen.

Im Herbst zieht die Natur langsam ins Landesinnere zurück, aber der Regen bleibt aus. „Zu wenig und zu spät“, sagen die Wetterprognosen und stimmen nicht gerade optimistisch. Selbst wenn es jetzt zu regnen beginnt, bleibt der Boden durstig und saugt alles erst mal für sich auf – bis die Reservoirs davon profitieren, vergehen Wochen. Zwei der Wasserreservoirs der Insel, darunter das Pla de Mallorca und Arta, sind inzwischen auf Dürrealarm gesetzt worden. Gartenbewässerung, Strandschauer und sogar die Straßenreinigung sind eingeschränkt, und der Rest der Insel steht auf der Vorwarnstufe.

Und warum das alles? Ein Teil der Antwort liegt auf der Hand: Jahr für Jahr bringen heiße Sommer und milde Winter nicht die nötigen Regenfälle. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass steigende Touristenzahlen und die immer weiter wachsende Bevölkerung ihren Tribut fordern. Schon vor Jahren schlugen die Experten Alarm, doch die Lage hat sich nicht entspannt. Jetzt wird, wie so oft, auf die Entsalzungsanlagen gesetzt – eine kurzfristige Lösung, die ihren eigenen Preis hat, wenn man an den Energiebedarf denkt. Gleichzeitig appellieren die Behörden an jeden Einzelnen, beim Wasserverbrauch verantwortungsvoll zu handeln.

Die Wasserkrise auf Mallorca ist eine Mahnung, wie zerbrechlich die Balance zwischen Mensch und Natur auf unserer Insel ist. Und während wir auf den Regen warten, bleibt die Frage: Können wir unser eigenes Verhalten ändern, bevor die Natur uns dazu zwingt?