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Mallorcas schönste Strände: wo kommt nur all die Schönheit her?

Mallorca, den 25. März 2024
Die schönsten Strände auf Mallorca mit weichem Sand und kristallklarem Wasser. Mallorcas Ost- und Südküste ist von Traumstränden gesäumt. Mehr als 60 Strände liegen zwischen Capdepera und Campos. ISLA hat sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Strände gemacht und herausgefunden, wie Wind, Wellen und Vegetation zusammenspielen.
TEXT   isla Redaktion (bk)
FOTO  Gunnar Knechtel, Damocean, Lunamarina

TAGS   Ausflugstipps für Mallorca Natur Strände auf Mallorca Umweltschutz

Schönste Strände auf Mallorca - Cala Llombards im Südosten

Ein Strandspaziergang an den schönsten Stränden auf Mallorca im Frühjahr. Zum Baden ist es meistens noch zu kalt. An der flachen Südostküste weht um diese Jahreszeit oft eine steife Brise. Mit Kraft rollen die Wellen an den Sandstrand. Vom Sand ist hier freilich nicht viel zu sehen. Große Haufen dunkler Algen bedecken den Saum zwischen Land und Wasser. Und das ist gut so. Die schweren, feuchten Haufen befestigen den Strand, Wind und Wellen können die leichten Sandkörnchen nicht davontragen.
Was sich hier auftürmt und der Witterung trotzt, sind keine Algen. Es ist das Laub einer Wasserpflanze.

Sie heißt Posidonia oceanica, See- oder Neptungras auf Deutsch. Sie gehört zu den marinen Blütenpflanzen. Die Art gibt es nur im Mittelmeer. Ihre schmalen, grünen Blätter betreiben Photosynthese, deshalb braucht die Pflanze sauberes, lichtdurchlässiges Wasser. Neptungras bildet vor der Küste der Balearen große Unterwasserwiesen. Es gehört neben Korallenriffs und tropischem Regenwald zu den wichtigsten Ökosystemdienstleistern der Welt, denn es bindet viel CO2, Kohlenstoffdioxid. Das heißt, der Mensch zieht aus ihnen viel Nutzen, besonders auf Mallorca.

Das Seegras birgt das Schönheitsgeheimnis der Insel. Denn es sorgt für klares Wasser und feinen Sand. Es hat Mallorca zu einer einmaligen Karriere als Urlaubsziel verholfen. Das Meeresforschungsinstitut Imedea in Esporles beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Zusammenspiel von Wellen, Wind und Vegetation. Eine Gruppe rund um die Biologin Núria Marbà will wissen, warum Strände wie s‘Amarador, Cala s‘Almunia oder Cala Llombards so schön sind. Ihre Erklärung ist einfach und zeigt zugleich, wie fragil das Zusammenspiel ist.

S'Amarador gehört zur großen Doppelbucht Cala Mondragó. Der Strand ist 145 Meter lang und wurde mehrfach zum schönsten Europas gekürt.

Biologin Núria Marbà:
Deshalb ist das Mittelmeer so blau und das Wasser so klar. und die Strände auf Mallorca am schönsten.

„Neptungras speichert Schwebeteilchen, die zu Boden sinken und dort zu Substrat werden. Und es gibt viel Sauerstoff ins Wasser ab“, erklärt Marbà, „deshalb ist das Mittelmeer so blau und das Wasser so klar“.

S‘Amarador gehört zur großen Doppelbucht Cala Mondragó. Der Strand ist 145 Meter lang und wurde mehrfach zum schönsten Europas gekürt.

Seegras­wiesen • Deshalb hat Mallorca die schönsten Strände und Buchten!

Seegraswiesen sind außerdem die reinsten Sand- und Fischfabriken. Beim Schnorcheln oder Tauchen kann man das erkennen. Auf den langen Blättern sitzen weiße, kalkhaltige Strukturen. Sterben die Blätter ab, werden diese Partikel Teil des Sandes, neben den Resten von Muscheln und Schneckenhäusern, die die Wellen im ewigen Spiel zerreiben. Die Teilchen treiben dann an Land und bedecken die Strände der seichten Süd- und Ostküste Mallorcas. Viele Tiere suchen die Wiesen zum Ab­laichen auf, verstecken dort ihre Eier. Und kleine Fische kommen zum Fressen oder suchen zwischen den langen Blättern Schutz vor Raub­fischen. Steinko­rallen oder Mantel­tiere leben hier und Tinten­fische, die wiederum größeren Tieren als Nahrung dienen, zum Beispiel vom Aussterben bedrohten Arten wie der Mittelmeer-Mönchsrobbe oder der unechten Karettschildkröte.

Doch Seegras gehört weltweit zu den meist bedrohten Arten. Verschmutztes Wasser, dicht bebaute Küsten, Hafenanlagen, invasive Arten und die Erwärmung des Mittelmeeres sind die größten Feinde – und die Anker der Yachten, die beim Lichten Furchen in die Wiesen reißen.

Ist das Seegras verschwunden, wird das Wasser trüb und verliert seinen strahlenden Blauton. Und wo die Pflanze fehlt, da bleiben auch die Tiere aus – und den Sandstränden fehlt der Nachschub. Ist das Gleichgewicht gestört, muss der Mensch eingreifen. Dort, wo die Küste verbaut ist und das Wasser durch schlecht geklärte Abwässer oder viel Schiffsverkehr getrübt ist, muss regelmäßig Sand aufgeschüttet werden. Der Sand wird vom tiefen Meeresgrund geholt. Er ist grau und grob.

Dem hat die Balearenregierung etwas entgegengesetzt. Seegras ist 2017 unter Schutz gestellt werden. Das heißt, dort, wo sich die Wiesen ausbreiten, darf grundsätzlich nichts gebaut oder verändert werden. Auch das Ankern ist dort verboten. Bojen auf sandigem Grund und eine Unterwasserkarte zeigen Seglern, wo sie anlegen können.

„Niemand will absichtlich Seegraswiesen zerstören“, sagt die Biologin Núria Marbà, „den meisten ist einfach nicht bewusst, welchen Schaden ihr Anker anrichten kann.“

Marbà und ihre Kollegen vom Meeres­forschungs­institut Imedea haben nun begonnen, Seegras im Labor zu züchten und vor der Küste stellenweise neu anzupflanzen. Ob das Projekt erfolgreich ist, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen, denn Seegras wächst sehr langsam. Es ist ein so genanntes Genet: Einzelpflanzen sind miteinander durch horizontal wachsende Sprossen verbunden, so genannte Rhizome. Sie hängen miteinander zusammen und überziehen nach und nach den sandigen Meeresgrund.

Seegras unter Naturschutz gestellt

Sonnenbaden im weichen Sand an den schönsten Stränden auf Mallorca

Wer sich beim Schwimmen vor den dunklen Flecken unterwasser erschreckt, der sollte wissen, dass dort unten all das entsteht, was unseren Mallorca-Urlaub so schön macht.

Kaum eine andere Insel, abgesehen von den Nachbarinseln Menorca, Ibiza und Formentera, bietet ihren Besuchern ein so weiches Bett zum Sonnenbaden wie Mallorca.

Schließlich gibt es nichts Schöneres als einen Nachmittag im warmen Sand zu verbringen oder beim Strandspaziergang die feinen Körnchen zwischen den Zehen zu spüren. Kaum eine andere Naturerfahrung ist so sehr mit Entspannung verbunden. Warmer Sand und kühles Wasser, das sind die besten Wellness-Ideen der Natur. Und sie sind die perfekte Einladung zum Nichts-tun: Am Strand dürfen wir hemmungslos faul sein.

Seegraswiesen vor den schönsten Stränden auf Mallorca

Das sind unsere
schönsten Strände auf Mallorca

Cala Rajada
Cala Gat: kleine Bucht mit feinem Sand
Cala de Sant Font felsige Bucht an leicht bewaldeten Felshängen
Platja Cala Millor und Platja Sa Coma: breite Sandstrände mit sehr guter Wasserqualität

Porto Cristo
Cala Estany: von Felswänden umgeben, gut besucht, kaum Wellen

Cala d‘Or
Cala Gran: schöne Felsbucht mit etwas Grün, der Strand reicht 100 Meter tief ins Land
Cala d‘Or: kleiner Strand am gleichnamigen Hotel

Santanyí
Platja s‘Amarador: zwischen Porto Pedro und Cala Figuera, Naturpark Mondragó, feinsandig
Cala Llombards: verträumte Bucht an einem Pinienwald, viele Familien
Cala s‘Almonia: kleine Bucht zwischen Felsen, zum Tauchen geeignet

Entdecken Sie die schönsten Strände Mallorcas

Seegrasbällchen

Aus den abgestorbenen Fasern des Seegrases machen die Wellen kleine, verfilzte Bällchen.
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Laub

Im Herbst und Winter mischt der Sturm das Meer auf. Seegras und Algen reißen ab und treiben an den Strand. Hier befestigen die Pflanzenreste den Sand und erhalten für uns alle die schönsten Strände!
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Muscheln & Schnecken

verstecken sich in den Unterwasserwiesen, laichen dort ab oder fressen sich satt.
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Schwämme

Mehr als 50 Arten dieser Tiere leben zwischen den Seegrasstengeln. Sie ernähren sich von im Wasser schwebenden Partikelchen.
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Sand

Mallorcas Strände sind tierischen Ursprungs. Wir liegen nicht auf winzigen Steinchen, sondern auf den fein zerriebenen Resten von Muscheln, Seeigeln oder Schnecken.
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