Mallorca ist nicht nur an Land ein Paradies, sondern auch unter Wasser. Die Unterwasserwelt vor den Küsten der Baleareninsel bietet eine beeindruckende Vielfalt an Fischen und anderen Meereslebewesen, die Schnorchler und Taucher gleichermaßen begeistern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der faszinierendsten Meeresbewohner vor, die Sie bei einem Tauchgang vor Mallorca entdecken können.
Goldstrieme (Sarpa salpa) – Der goldgestreifte Fisch mit besonderer Wirkung
Die Goldstrieme ist leicht an den zehn bis zwölf goldfarbenen Linien zu erkennen, die sich über ihren silbernen Körper ziehen. Sie tummeln sich oft in Gruppen und weiden Algen und Seegras in Bodennähe ab. Trotz ihrer auffälligen Schönheit sind diese Fische keine Delikatesse, da sie halluzinogene Stoffe in ihrem Fleisch ansammeln. In der Antike wurden sie genau wegen dieser Wirkung geschätzt und galten als besonderes Genussmittel.
Meerpfau (Thalassoma pavo) – Der bunte Star der Mittelmeerwelt
Mit seinem leuchtenden Schuppenkleid ist der Meerpfau der wohl bunteste Fisch im Mittelmeer. Diese Fische sind ortstreu, was sie zu idealen Fotomodellen für Unterwasserfotografen macht. Sie lassen sich leicht beobachten, während sie in den Riffen nach kleinen Krebsen, Muscheln und Schnecken suchen. Eine faszinierende Besonderheit des Meerpfauens ist die Fähigkeit, das Geschlecht zu wechseln, falls das Männchen in einer Gruppe stirbt.
Zweibindenbrasse (Diplodus vulgaris) – Der neugierige Begleiter beim Schnorcheln
Wie der Name schon sagt, tragen diese flinken Schwimmer zwei charakteristische schwarze Binden um ihren silbernen Körper. Die Zweibindenbrasse ist neugierig und kommt oft nah an Schnorchler heran, während sie im Seegras nach Nahrung sucht. Ihre Kontaktfreudigkeit macht sie zu einem beliebten Beobachtungsobjekt unter Wasser.
Schriftbarsch (Serranus scriba) – Der territoriale Küstenbewohner
Der Schriftbarsch fällt sofort durch seine gelbe Schwanzflosse und den bläulich schimmernden Fleck am Bauch auf. Diese Fische können bis zu 16 Jahre alt werden und verteidigen ihr Revier aggressiv gegen Artgenossen. Ihr Name rührt von den feinen Linien auf ihrem Kopf her, die an arabische Schriftzeichen erinnern und ihnen eine mystische Aura verleihen.
Mönchsfisch (Chromis chromis) – Der häufigste Schwarmfisch Mallorcas
Der Mönchsfisch ist wohl einer der am häufigsten anzutreffenden Fische in den Gewässern vor Mallorca. Die erwachsenen Tiere sind dunkel gefärbt und bewegen sich in großen Schwärmen durch das Freiwasser, immer auf der Suche nach Plankton. Besonders beeindruckend ist es, die blauen Jungtiere zu beobachten, die in den Felsspalten Schutz suchen. Im Sommer sind die Männchen damit beschäftigt, Gelegeorte für die Eiablage der Weibchen vorzubereiten.
Mittelmeer-Muräne (Muraena helena) – Der geschickte Jäger mit dem schlechten Ruf
Die Mittelmeer-Muräne hat eine schlangenartige Körperform und spitze Zähne, was ihr ein bedrohliches Aussehen verleiht. Doch ihr Ruf täuscht: Muränen sind ruhige und friedliche Fische, die nur dann aggressiv werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Tagsüber verstecken sie sich in Felsspalten, während sie in der Dämmerung auf die Jagd gehen. Ihr offenes Maul dient der besseren Atmung und ist kein Zeichen von Aggression.
Europäischer Barrakuda (Sphyraena sphyraena) – Der schnelle Jäger der Tiefe
Mit seinem schlanken, silbrigen Körper ist der Europäische Barrakuda ein beeindruckender Anblick. Diese Fische sind ausgezeichnete Jäger und können in Schwärmen oder als Einzelgänger auftreten. Trotz ihres bedrohlichen Aussehens sind Angriffe auf Menschen extrem selten und meist das Ergebnis einer Verwechslung von blinkenden Gegenständen mit Beute.
Gewöhnlicher Hornhecht (Belone belone) – Der Jäger der Wasseroberfläche
Direkt unter der Wasseroberfläche jagt der Gewöhnliche Hornhecht nach Beute. Dieser silbrige Fisch kann bis zu 70 Zentimeter lang werden und fällt besonders durch seine grünlich verfärbten Gräten auf, die durch den Farbstoff Biliverdin verursacht werden. Diese Färbung bleibt auch beim Kochen erhalten und macht den Hornhecht zu einer kulinarischen Besonderheit.
Seepferdchen (Hippocampus ssp.) – Die geheimnisvollen Bewohner des Seegrases
Seepferdchen sind selten geworden, aber wenn man sie entdeckt, sind sie eine wahre Freude für jeden Schnorchler. Auf Mallorca kommen zwei Arten vor: das Langschnäuzige und das Kurzschnäuzige Seepferdchen. Sie sind schlechte Schwimmer und halten sich mit ihrem Greifschwanz an Seegras fest. Seepferdchen sind treue Partner und bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen.
Großer Roter Drachenkopf (Scorpaena scrofa) – Der giftige Meister der Tarnung
Der Große Rote Drachenkopf ist ein Meister der Tarnung und kann bis zu 50 Zentimeter groß werden. Seine Hautlappen und Färbung lassen ihn nahezu unsichtbar auf den Felsen ruhen. Obwohl er ein begehrter Speisefisch ist, sollte man sich ihm nicht zu nah nähern, da seine Rückenflosse Giftstacheln trägt.
Brauner Zackenbarsch (Epinephelus marginatus) – Der alte Riese der Felsriffe
Der Braune Zackenbarsch ist ein beeindruckender Einzelgänger, der bis zu 1,5 Meter lang und 50 Jahre alt werden kann. Seine braune bis dunkelgrüne Färbung und seine gelbe Marmorierung machen ihn unverwechselbar. Leider ist dieser faszinierende Fisch aufgrund von Überfischung stark bedroht.
Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata) – Die wunderschöne Qualle ohne Gefahr
Mit ihrem weißen Schirm und der gelben Erhebung in der Mitte erinnert die Spiegeleiqualle tatsächlich an ein Spiegelei. Ihre violetten, knopfartigen Tentakeln sind besonders schön anzusehen. Diese Qualle ist für Menschen harmlos und kann aus nächster Nähe bestaunt werden.
Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) – Die feurige Schönheit der Nacht
Die Leuchtqualle ist auch als Feuerqualle bekannt, da ihr Kontakt schmerzhaft sein kann. Doch in der Nacht zeigt sie ihre faszinierende Seite, wenn sie schwach zu leuchten beginnt. Schon in der Antike wurde sie für dieses besondere Merkmal bewundert.
Gewöhnlicher Krake (Octopus vulgaris) – Der intelligente Meister der Tarnung
Der Gewöhnliche Krake ist ein Wunderwerk der Natur. Mit seinen acht Armen, drei Herzen und blauem Blut beeindruckt er nicht nur durch seine Anatomie, sondern auch durch seine Intelligenz. Kraken sind Meister der Tarnung und können ihre Farbe und Struktur blitzschnell verändern, um sich ihrer Umgebung anzupassen.
Gewöhnlicher Stechrochen (Dasyatis pastinaca) – Der friedliche Bodenbewohner
Der Gewöhnliche Stechrochen erreicht eine Länge von bis zu 2,5 Metern und trägt einen giftigen Stachel an seinem Schwanz. Doch entgegen seines gefährlichen Rufs greift er nur an, wenn er sich bedroht fühlt. Stechrochen finden sich häufig über sandigem Boden, wo sie nach Beute suchen.
Gewöhnliches Petermännchen (Trachinus draco) – Der unsichtbare Jäger im Sand
Das Gewöhnliche Petermännchen lauert im Sand auf seine Beute und schützt sich mit giftigen Stacheln. Diese Fische können Badegästen zum Verhängnis werden, wenn sie versehentlich auf sie treten. Deshalb sollte man am besten Badeschuhe tragen, wenn man über sandigen Meeresgrund läuft.
isla Lesetipp:
Quellen zu diesem isla Artikel:
- Schutz von bedrohten Meeresarten: WWF Meeresarten
- Wikipedia: Goldstrieme
- Wikipedia: Meerpfau
- Wikipedia: Zweibindenbrasse
- Wikipedia: Schriftbarsch
- Wikipedia: Mönchsfisch
- Wikipedia: Mittelmeer-Muräne
- Wikipedia: Barrakuda
- Wikipedia: Hornhecht
- Wikipedia: Seepferdchen
- Wikipedia: Großer Roter Drachenkopf
- Wikipedia: Brauner Zackenbarsch
- Wikipedia: Spiegeleiqualle
- Wikipedia: Leuchtqualle
- Wikipedia: Krake
- Wikipedia: Gewöhnlicher Stechrochen
- Wikipedia: Gewöhnliches Petermännchen
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