Es ist ein schleichender Wandel, den man nicht sofort bemerkt – aber irgendwann ist er nicht mehr zu übersehen. Die Strände auf Mallorca, einst weite Sandflächen, schrumpfen zusehends. Und das hat nun auch ganz praktische Konsequenzen: Die Gemeinde Palma, zu der auch die Playa de Palma mit dem weltberühmten Ballermann gehört, hat angekündigt, dass es ab nächstem Sommer weniger Sonnenliegen und Sonnenschirme zur Miete geben wird. Die Strände brauchen einfach mal wieder etwas Platz zum Atmen – genau wie die Menschen, die sie besuchen.
Weniger Platz, mehr Gedränge
„Wir haben heute eine völlig andere Küstenlinie als noch vor 10, 20 oder 30 Jahren“, erklärt Mercedes Celeste, Stadträtin von Palma. Früher konnte man sich auf den Stränden noch ausbreiten wie ein Handtuch auf feinem Sand – heute ist das schwieriger geworden. Lizenzen für Strandliegen stammen noch aus Zeiten, in denen die Strände fast doppelt so breit waren. Aber jetzt ist eben „weniger Sand da“. Die Konsequenz? Weniger Liegen, mehr Raum für die Natur – und vielleicht auch weniger Sardinenfeeling für die Touristen, die sich über die Überfüllung beschweren.
Globale Sorgen und lokale Lösungen
Das „Strandsterben“ ist dabei nicht nur ein lokales Problem. Weltweit werden die Strände schmaler – von Kalifornien bis Australien. Die Gründe? Vor allem der Klimawandel und die Bebauung direkt an den Küsten. Dünen, die eigentlich als natürlicher Schutzschild gegen Erosion dienen, sind vielerorts verschwunden. Der steigende Meeresspiegel tut sein Übriges.
Eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde, warnt sogar, dass bis zum Ende des Jahrhunderts bis zu 50 Prozent der Sandstrände weltweit verschwunden sein könnten. Und ja, auch Mallorca verliert jedes Jahr etwa einen halben Meter Sand.
Mehr Raum für Strand und Seele
Aber keine Panik – das ist noch lange kein Grund, den Sonnenhut an den Nagel zu hängen. Die Reduzierung der Sonnenliegen soll nicht nur den Stränden helfen, sondern auch den Besuchern ein besseres Erlebnis bieten. Vielleicht genießen wir es ja bald wieder, uns einfach auf dem Sand auszustrecken, ohne von einer Armee aus Liegestühlen eingeschränkt zu sein. Und wenn es nach den Plänen der Gemeinde geht, werden zudem neue Strandzugänge gebaut, um den Aufenthalt noch angenehmer zu gestalten. Also: Mehr Raum für den Strand, mehr Platz für Entspannung – klingt doch gar nicht so schlecht, oder?
isla Lesetipp:
0 Kommentare