Es gibt Geschichten auf Mallorca, die sich im Schatten der berühmten Strände und Städte abspielen. Eine davon ist die von María Serra, einer Frau, die nicht nur Wein produziert, sondern auch die Seele des mallorquinischen Weinbaus verkörpert. In den sanften Hügeln rund um Binissalem, dem historischen Herz des mallorquinischen Weinanbaus, führt María das Familienweingut in die Zukunft – immer im Einklang mit der Natur und den alten Traditionen.
Die Wurzeln in der Erde
María Serra stammt aus einer Familie, die seit Generationen in der DO Binissalem Weine produziert. Schon als Kind verbrachte sie die meiste Zeit auf den Feldern, wo sie ihren Großeltern half und die Liebe zu den Reben entdeckte. „Früher ging es hier bescheiden zu“, erinnert sich María. „Kleine Weinstöcke, kein großes Aufsehen. Heute sieht das anders aus, aber die Verbindung zur Erde bleibt.“ Und genau das ist es, was María von den vielen neuen Winzern unterscheidet, die auf der Insel tätig sind – für sie ist Wein mehr als nur ein Produkt, es ist eine Tradition.
Weinbau im Wandel
Als sie vor einigen Jahren die Leitung des Familienweinguts übernahm, stand María vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden. Die Region Binissalem, die seit 1990 unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Denominació d’Origen (DO) steht, hat in den letzten Jahren viel investiert, um moderne Techniken in den Weinbau zu integrieren, ohne die ursprünglichen Rebsorten und Methoden aufzugeben. Manto Negro und Prensal Blanc – zwei der wichtigsten autochthonen Rebsorten – sind heute das Markenzeichen der Region.
Nachhaltigkeit als Herzensangelegenheit
Doch María ist nicht nur eine Verwalterin der Tradition. Sie hat das Weingut auf einen nachhaltigen Kurs gebracht, der sich an den Anforderungen der Zukunft orientiert. Wassersparende Techniken, der Verzicht auf chemische Pestizide und der Schutz der Böden stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Wir haben so viel von dieser Erde genommen“, sagt María, „jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben.“ Besonders stolz ist sie darauf, dass ihr Weingut heute zu den führenden Betrieben der Region gehört, die sich dem nachhaltigen Weinbau verschrieben haben.
Ein Fest der Erde: Die Weinlese
Jedes Jahr im September ist es soweit: Die Weinlese beginnt, und für María ist dies der Höhepunkt des Jahres. „Die Festa des Vermar, das Traubenfest, ist etwas ganz Besonderes“, erzählt sie. „Die ganze Region kommt zusammen, um die Ernte zu feiern.“ Auf ihrem Weingut lädt sie Besucher ein, den Prozess der Weinlese selbst mitzuerleben – vom Pflücken der Trauben bis zur Verkostung des fertigen Weins. Es ist mehr als nur ein Tourismusangebot, es ist eine Einladung, die Leidenschaft und Liebe zu erleben, die in jeder Flasche steckt.
Die Zukunft im Blick
María ist fest davon überzeugt, dass der Weinbau auf Mallorca nur dann eine Zukunft hat, wenn er nachhaltig und respektvoll mit der Natur umgeht. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen“, betont sie. „Der Wein ist nicht nur unser Erbe, sondern auch unsere Zukunft.“
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