Manchmal ist es, als könnte Mallorca ein wenig Drama nicht schaden. Wochenlang herrschte Alarmstimmung: Die Stauseen Gorg Blau und Cúber, so leer wie lange nicht, boten ein Bild der Trostlosigkeit. Doch jetzt, nach den jüngsten Regenfällen, gibt es Grund zur Erleichterung. Der Wasserstand steigt, die Insel atmet auf – vorerst.
Von Dürre zu Hoffnungsschimmer
Ende Oktober waren die Zahlen erschreckend. Der Gorg Blau lag bei mageren 22,6 Prozent Füllstand, der Cúber schaffte gerade mal 31,74 Prozent. Jetzt, Mitte November, sieht es zumindest besser aus: Beide Stauseen haben zugelegt und stehen nun bei knapp über 38 Prozent. Ein Schritt in die richtige Richtung, doch die magische Marke von 50 Prozent bleibt noch in weiter Ferne.
Wenn die Berge helfen müssen
Der Regen allein war nicht der Held dieser Geschichte. Die Serra de Turixant hat ihr übriges getan, um die Zahlen zu retten. Mehrere Sturzbäche führten in den vergangenen Wochen Wasser aus den Gipfeln der Tramuntana hinunter in den Gorg Blau. Ohne diesen natürlichen Wasserzulauf sähe es wohl düsterer aus.
Gespart wird trotzdem
Trotz der Erholung bleibt der Wassersparplan der Stadt Palma aktiv. Statt drastischer Maßnahmen gibt es vorerst nur freundliche Appelle an die Bevölkerung, sparsam mit dem kostbaren Nass umzugehen. Doch seien wir ehrlich: Die Gewohnheit, sorglos Wasser fließen zu lassen, lässt sich nicht so leicht abschalten. Wenn es nach den Verantwortlichen geht, bleibt Wassersparen ein Dauerthema.
Ein Blick zurück – und nach vorn
Interessant ist, dass der aktuelle Wasserstand ungefähr im Durchschnitt der letzten Jahre liegt. Die Ausnahme war 2021, ein Jahr, das – ironischerweise während der Pandemie – mit einem Füllstand von 85 Prozent glänzte. Doch das war wohl eher ein Zufallstreffer als die Norm. Es zeigt einmal mehr, wie fragil die Wasserversorgung der Insel ist. Mallorca lebt buchstäblich vom Himmel.
Das ungeschriebene Gesetz der Insel
Wasser ist ein Schatz, aber die Insel behandelt ihn nicht immer so. Unbegrenzte Pools, sattgrüne Golfplätze und eine Tourismusindustrie, die keine Pause kennt – wie passt das zusammen? Vielleicht ist diese Wasserknappheit ein kleiner Weckruf, der uns daran erinnert, dass die Natur auch auf Mallorca ihre Grenzen hat.
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