18,7 Millionen Urlauber auf den Balearen – 12 % mehr Einnahmen als im Vorjahr
Die Proteste gegen den Massentourismus auf Mallorca haben medial für Aufsehen gesorgt. Doch die neuesten Zahlen des spanischen Statistik-Instituts INE zeigen: Die Balearen verzeichnen 2024 einen neuen Besucherrekord. Ganze 18,7 Millionen Touristen reisten im vergangenen Jahr auf die Inselgruppe – ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zu 2023.
Tourismusboom trotz Kritik: Wer profitiert, wer leidet?
Während die Zahl der Urlauber stieg, schossen die Einnahmen noch stärker in die Höhe. 22,38 Milliarden Euro ließen Touristen auf den Balearen – ein Anstieg von 12 %. Mallorca bleibt dabei die beliebteste Destination: 13,4 Millionen Gäste besuchten die größte Insel, gefolgt von Ibiza und Formentera mit 3,7 Millionen sowie Menorca mit 1,7 Millionen Reisenden.
Deutsche Urlauber sind Spitzenreiter bei den Ausgaben
Die deutschen Touristen bleiben die wichtigste wirtschaftliche Gruppe auf den Balearen. Sie gaben 6,03 Milliarden Euro für ihren Mallorca-Aufenthalt aus – mehr als jede andere Nationalität. Auf Platz zwei folgen die Briten mit 4,38 Milliarden Euro.
Macht der Massentourismus Mallorca unbewohnbar?
Trotz wirtschaftlicher Erfolge wachsen die Probleme:
- Mieten explodieren: Einheimische finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum.
- Umweltschäden: Wassermangel, Müllprobleme und Überlastung der Strände nehmen zu.
- Zunehmender Widerstand: Anwohner fordern strengere Regulierungen und eine Reduzierung der Gästezahlen.
Kommt jetzt eine drastische Erhöhung der Touristensteuer?
Die Regionalregierung prüft eine Erhöhung der Touristensteuer für die Hauptsaison 2025. Bereits jetzt zahlen Gäste in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels 4,40 Euro pro Tag.
Mögliche Maßnahmen: ✔️ Höhere Abgaben für Kurzzeitmieten über Plattformen wie Airbnb.
✔️ Strenge Begrenzungen für Kreuzfahrtschiffe in Palma.
✔️ Förderung nachhaltiger Reiseformen statt Massentourismus.
Steigende Preise: Wird Mallorca zum Luxusziel?
Die zunehmenden Kosten könnten dazu führen, dass Mallorca sich stärker auf exklusiven Qualitätstourismuskonzentriert. Während sich Luxushotels und Boutique-Hotels über hohe Auslastung freuen, könnte der klassische Pauschaltourismus darunter leiden.
Mallorca zwischen Boom und Balance: Wie geht es weiter?
Die Zahlen sprechen für sich: Trotz Protesten wächst der Tourismus weiter. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Nachhaltigkeit zu finden. Denn eins ist sicher: Die Balearen stehen vor einem Wendepunkt, und wie dieser gestaltet wird, liegt nicht nur in den Händen der Politik – sondern auch in denen der Reisenden.
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