Der senkrechte Blick von Bernd Uhde
Bernd Uhde ist fasziniert vom Blick nach unten. Das erste Mal hat der Fotokünstler diesen senkrechten Blick in einem Heißluftballon bewusst erfahren. Ein Ur-Erlebnis, wie er es heute nennt. „Wenn man an einem Abgrund steht, spürt man dieses komische Gefühl im Magen“, sagt Uhde. „Ein Urinstinkt, der uns sagt: Ein Schritt weiter und du stürzt ab!“
Die Faszination dieses senkrechten Blicks hat ihn seitdem nie wieder losgelassen.
Seit 2000 fotografiert der 67-Jährige deshalb
Agrar- und Stadtlandschaften aus der vertikalen Perspektive. Aus Heißluftballons, Hubschraubern und Flugzeugen heraus. So entstehen abstrakte Bilderserien, die erst bei genauem Hinsehen zu Landschaften werden. Sie dokumentieren nicht, sondern ihnen liegt ein künstlerisches Konzept zugrunde, das er unter dem Oberbegriff „Airrealart“ zusammenfasst. „Durch die Senkrechte fehlt den Bildern der für das Auge gewohnte Horizont. Deshalb sind sie schwierig zu entziffern“, sagt Uhde.
„Wenn man sie hängt, sucht der Betrachter automatisch nach einem solchen Horizont. Dadurch fangen die Menschen an, sich mit meinen Bildern zu beschäftigen, weil sie sie gern entschlüsseln möchten.“
Eigentlich hat Bernd Uhde Malerei an der Werkkunstschule Düsseldorf und an der Hochschule für Bildende Künste Berlin studiert. Wenig später Regie und Kamera an der Film- und Fernsehakademie Berlin. 20 Jahre lang hat er dann Dokumentarfilme gemacht.
Airrealart von Bernd Uhde
Eines Tages aber dreht er einen Film über ein Ballonfahrertreffen in Italien.
Als er in einen der Ballons steigt, kommt es zu jenem Ur-Erlebnis. „Ich habe angefangen zu fotografieren und habe gemerkt, dass die Fotos aussahen wie Bilder, die ich früher gemalt hatte. Damit hat sich für mich nach 20 Jahren der Kreis geschlossen.“
Irgendwann zeigt er Freunden aus der Kunstszene seine Bilder. Bald folgen erste Ausstellungen, erste Verkäufe und erste Buchveröffentlichungen.
Seine Fotografien entstehen dabei immer innerhalb einer konzipierten Bilderreihe. 2003 erscheint seine Mallorca-Serie. „Auf Mallorca hatte mich damals immer ein Ballonfahrer von Manacor aus mitgenommen.
Mallorcas Farben und Strukturen sind ganz anders als etwa in Deutschland. Viel kleinteiliger und weniger geometrisch“, sagt Uhde. Auch das fasziniert ihn: Wie man aus der Luft sehen kann, wo ein Land anfängt und wo es aufhört. Wie sich eine Gesellschaft eine Struktur erarbeitet. Wie man aus der Luft Rückschlüsse auf die Menschen ziehen kann.
Mallorcas Farben und Strukturen faszinieren
Mallorca bedeutet für mich pure Entspannung
Ferienhaus in Santanyí mit Privatem Pool
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