Weiße Häuser ducken sich an die fjordähnliche Bucht mit ihren zwei schmalen Armen, während das frische Grün der Feigenbäume leuchtet und den Hafen in ein Postkartenmotiv taucht. Wer nach einem ursprünglichen Urlaub auf Mallorca sucht, ist in Cala Figuera genau richtig. Das Fischerdorf an der Südostküste der Insel hat sich seinen Charme bewahrt und bietet eine Mischung aus Tradition und Moderne. Hier lässt sich der Alltag vergessen, das Leben verlangsamt sich mit dem sanften Schaukeln der Boote im Hafen.
Das Fischerdorf Cala Figuera auf Mallorca
Cala Figuera gehört zur Gemeinde Santanyí im Südosten Mallorcas und hat rund 700 Einwohner. Trotz steigender Beliebtheit hat es sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Jeden Nachmittag zwischen etwa 16:30 und 17:30 Uhr laufen zwei bis drei große Fischtrawler mit ihrem Fang in den Hafen ein. Möwen kreischen und begleiten die Ankunft der Fischer, während an Bord bereits der frische Fang sortiert und für den Verkauf im Hafen vorbereitet wird. Händler und Restaurantbesitzer warten ungeduldig auf die beste Ware des Tages – für einen Moment durchbricht geschäftige Betriebsamkeit die Stille des Fischerdorfs. In den umliegenden Restaurants beginnt währenddessen die Zubereitung frischer Fischgerichte, deren Duft sich langsam mit der salzigen Meeresluft vermischt. Die kleine Uferpromenade lädt zum Bummeln ein – hier gibt es keine großen Hotels, sondern kleine Ferienunterkünfte und charmante Cafés mit Blick aufs Wasser. Wer morgens früh unterwegs ist, kann die Fischerboote noch beim Beladen mit Netzen und Ausrüstung beobachten – ein echtes Erlebnis für alle, die das ursprüngliche Mallorca erleben möchten.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten von Cala Figuera
Etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Palma entfernt, liegt der beschauliche Fischerort Cala Figuera. Vielleicht kommt Ihnen der Hafen bekannt vor – er hat bereits als Kulisse für mallorquinische und internationale Filme sowie Werbespots gedient. Zwar lebt der Urlaubsort auch vom Tourismus, allerdings hat er sich nie ganz abhängig gemacht und versprüht gerade deshalb nicht die Hektik, die man aus manch anderen Ferienorten kennt. Noch heute prägen Fischerboote das Hafenbild, doch tatsächlich leben nur noch wenige Menschen vom Fischfang. Cala Figuera ist jedoch ein Ort geblieben, den so viele Urlauber lieben. Verbringen Sie den Tag in einer der vielen Buchten, schwimmen Sie im glasklaren Meer oder machen Sie einen kleinen Spaziergang und genießen Sie einfach die wundervollen Aussichten. Hier scheint die Zeit stehen geblieben… aber die Moderne zieht langsam an vielen Stellen ein: Der Neubau von Luxusvillen, die behutsame Renovierung alter Hotels, um sie an die heutigen Erwartungen internationaler Gäste anzupassen – eine Mischung aus alt und neu, wobei das Altbewährte noch dominiert. Und dann sind da noch die Bauten aus den 1960er Jahren: klobig, funktional, wenig charmant, aber längst Teil des Küstenbildes. Die neueren Gebäude? Schlichter, größer, oft nüchtern – nicht immer ein Gewinn für das romantische Fischerörtchen.
Warum heißt Cala Figuera „Feigenbucht“?
Der Name Cala Figuera bedeutet wörtlich übersetzt „Feigenbucht“ – ein passender Name, denn entlang der Bucht wachsen zahlreiche prächtige Feigenbäume. Ihr frisches Grün bildet einen wunderschönen Kontrast zum Blau des Meeres und prägt das idyllische Bild des Ortes. Über den Hafen legt sich der süße Duft der Feigenbäume, vermischt mit salziger Meeresluft – eine Brise, die Cala Figuera seinen ganz eigenen Zauber verleiht.
Strände und Badebuchten bei Cala Figuera
Ein klassischer Sandstrand fehlt in Cala Figuera, aber das Meer ist allgegenwärtig. Über Felsen und Treppen gelangt man ins türkisfarbene Wasser, das Taucher und Schnorchler mit seiner Unterwasserwelt begeistert. Das Wasser ist glasklar, und wer Glück hat, kann sogar Oktopusse oder bunte Fischschwärme beobachten. Wer Sand unter den Füßen spüren möchte, erreicht die idyllischen Badebuchten Cala Santanyí, die Doppelbucht S’Amarador und Cala Mondragó – entweder in wenigen Minuten mit dem Auto oder auf einer etwa 45- bis 60-minütigen Wanderung entlang der Steilküste oder durch den Hafen.
Natur & Aktivitäten in Cala Figuera
Die Umgebung von Cala Figuera ist geprägt von Pinienwäldern, steilen Klippen und malerischen Wanderwegen. Besonders reizvoll ist der Küstenweg zum Leuchtturm Torre d’en Beu, von dem aus man spektakuläre Sonnenuntergänge erleben kann und einen herrlichen Blick auf die Silhouette von Cala Figuera genießt. Auch der nahegelegene Naturpark Mondragó mit seinen geschützten Buchten und Wanderpfaden ist ein Highlight für alle, die Mallorca abseits der Massen entdecken möchten. Wer es sportlicher mag, kann sich beim Stand-up-Paddling oder Kajakfahren versuchen und die Küste aus einer neuen Perspektive erleben.
Das Leben in Cala Figuera – zwischen Tradition und Moderne
Wenn Sie durch den Ort schlendern, werden Sie merken, dass es tagsüber noch sehr ruhig ist – perfekt, um durch den malerischen Hafen zu bummeln und den Ort sowie die Umgebung zu erkunden. Eine Besonderheit in Cala Figuera sind die traditionellen Bootsgaragen entlang des Hafens, die noch heute von Fischern genutzt werden und den Besitzern für die traditionellen Llaüts, die typischen mallorquinischen Fischerboote mit elegant geschwungenem Bug, als geschützte Ankerplätze dienen. Diese malerischen Gebäude sind nicht nur ein wichtiger Teil des Ortsbildes, sondern auch ein Symbol für die lange maritime Geschichte der Region. Hier überwiegen noch keine riesigen, protzigen Luxusyachten das Bild des Hafens, sondern Llaüts, Segelboote und kleinere Motorboote – ein Anblick, der an die Zeiten erinnert, als das Meer noch den Fischern gehörte und nicht jenen, die mit ihren Luxusyachten den Horizont dominieren.
Anreise & beste Reisezeit für Cala Figuera
Cala Figuera liegt etwa 60 Kilometer von Palma entfernt. Mit dem Auto ist der Ort in knapp einer Stunde erreichbar. Es gibt Busverbindungen ab und bis Palma, die über Llucmajor, Campos und Santanyí nach Cala Figuera führen. Wer lieber in die Pedale tritt, kann von Santanyí aus die direkte Hauptstraße nehmen – oder sich auf ruhigeren Nebenwegen treiben lassen, vorbei an Trockensteinmauern, Feigenhainen, Olivenbäumen und sanften Hügeln, bis sich Cala Figuera malerisch vor ihm öffnet. Die beste Reisezeit? Wer es ruhig mag, kommt im Frühling oder Herbst. Im Sommer ist Cala Figuera beliebter, bleibt aber im Vergleich zu anderen Orten Mallorcas angenehm entspannt. Auch im Winter entfaltet Cala Figuera seinen eigenen Zauber – die Stille, die klare Luft und das sanfte Licht machen das Dorf zu einem besonderen Rückzugsort. Nur wenige Restaurants, Cafés und Geschäfte haben geöffnet, doch genau das verstärkt den Charme der Ruhe und Abgeschiedenheit.
Cala Figuera: Zukunft zwischen Nostalgie und Veränderung
Cala Figuera ist kein Ort für den schnellen Mallorca-Urlaub. Hier geht es um das einfache Leben, um die Schönheit der Natur und das sanfte Rauschen des Meeres. Wer in einer kleinen Bucht am Hafen sitzt, den Duft von Salz und Pinien in der Nase, wird verstehen, warum Cala Figuera als eines der schönsten Dörfer der Insel gilt. Ob beim Schlendern entlang des Hafens, beim Genießen eines frischen Fischgerichts oder beim Lauschen des leisen Wellenspiels – Cala Figuera verzaubert mit seiner unaufgeregten Schönheit.
Doch der Wandel macht auch vor diesem beschaulichen Fischerdorf nicht halt. Während einige alte Fischerhäuser noch mühsam restauriert werden, wachsen an anderen Stellen moderne Apartmentanlagen und exklusive Villen in die Höhe – nicht immer zur Freude derer, die Cala Figuera wegen seiner Ursprünglichkeit lieben. Die große Frage bleibt: Wird sich Cala Figuera seinen nostalgischen Charme bewahren können oder wird die Exklusivität den einstigen Charakter des Ortes überdecken? Noch überwiegt das Alte, doch die Balance zwischen Tradition und Fortschritt bleibt fragil – und wird die Zukunft Cala Figueras entscheidend prägen.
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