RESSORT   „Mallorca Städte-Guides – Orte, die Geschichten erzählen”

Colònia de Sant Jordi: Vom Salzduft zum Küstenjuwel

Mallorca, den 7. September 2024
Colònia de Sant Jordi – einst ein stilles Fischerdorf und Zentrum des Salzhandels, heute ein beliebter Küstenort mit Traumstränden wie Es Trenc und der Nähe zum Nationalpark Cabrera. Ein Ort, der sich verwandelt hat, ohne seine Seele zu verlieren.
TEXT   isla Redaktion (nt)

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Colònia de Sant Jordi – ein Ort, der sich leise entwickelt hat, fast so, als hätte er sich lange Zeit verstecken wollen. Heute aber ist er da, mitten im Rampenlicht der Südostküste Mallorcas. Und wer durch die Gassen läuft, die vom Duft der Pinien erfüllt sind, kann es kaum glauben, dass dieses Küstenstädtchen einst nur für sein Salz bekannt war. Ja, Sie haben richtig gehört: Salz war hier das große Geschäft, bevor die Sonne und das Meer die Hauptrollen übernahmen.

Colonia Sant Jordi Mallorca
©Balate Dorin

Die Anfänge: Salz, so weit das Auge reicht

Früher, viel früher, als noch kaum ein Tourist die Küsten Mallorcas betreten hatte, drehte sich hier alles um Salz. Die Römer wussten schon, was sie taten, als sie die Salinen anlegten – schließlich war Salz das Gold der Antike. Die Felder von Es Trenc schimmerten in der Sonne, die Bewohner arbeiteten hart, um das „weiße Gold“ zu gewinnen. Kein Instagram, keine Sonnenliegen – nur Salzberge, Fischerboote und die heiße Mittelmeersonne.

Die Jahre vergingen, und das Salzgeschäft blieb, aber Colònia de Sant Jordi wuchs nur langsam. Es war ein Ort für die Einheimischen, die Fischer und Salzbauern. Doch dann, wie so oft in der Geschichte Mallorcas, kam der Tourismus – und mit ihm begann ein neuer Abschnitt.

Die 1960er: Der Beginn der Verwandlung

In den 1960er Jahren erblickten die ersten neugierigen Reisenden die unberührten Strände der Gegend. Sie entdeckten Es Trenc, diesen unfassbar langen Sandstrand, der aussieht, als hätte man ein Stück Karibik ins Mittelmeer verpflanzt. Das kristallklare, türkisblaue Wasser und der feine, weiße Sand wirkten wie ein Magnet. Die ersten Hotels schossen in die Höhe, und plötzlich war Colònia de Sant Jordi nicht mehr nur der Ort des Salzes – es war der Ort, an dem man die Seele baumeln lassen konnte.

Doch die Verwandlung geschah vorsichtig. Colònia de Sant Jordi wurde nie überrannt, wie andere Orte der Insel. Hier blieben die Salinen, die Fischer, und es blieb ein gewisser Charme des Einfachen, auch als die Promenade mit Restaurants und Cafés zum Leben erwachte.

Colonia Sant Jordi Mallorca - Hafen
©Dmitrii

Die 1980er: Natur und Tourismus im Einklang

Die 1980er brachten eine neue Dimension nach Colònia de Sant Jordi – die Natur entdeckte ihren Platz in der Geschichte. Mit der Nähe zum Nationalpark Cabrera, einem der letzten unberührten Naturparadiese des Mittelmeers, zog der Ort zunehmend Naturliebhaber und Wanderer an. Sie kamen, um die Einsamkeit der kleinen Inseln zu erleben, um zu tauchen oder einfach die Stille zu genießen, die das hektische Treiben des Festlandes hinter sich lässt.

Und während die Welt sich wandelte, blieb Colònia de Sant Jordi ein Ort, der die Balance zwischen Tourismus und Natur, zwischen Vergangenheit und Gegenwart hielt. Die alten Salinen, die noch immer in der Sommerhitze glitzerten, wurden zu einem Wahrzeichen – ein stummer Zeuge der Geschichte.

Heute: Zwischen Naturparadies und Strandträumen

Heute ist Colònia de Sant Jordi ein Ort, der viele Gesichter hat. Der alte Hafen ist geblieben, und die Boote liegen noch immer im ruhigen Wasser, aber sie fahren nicht mehr nur für den Fischfang aus. Die Strände, allen voran Es Trenc, ziehen Besucher aus der ganzen Welt an, die die unberührte Schönheit dieser Gegend suchen. Der Nationalpark Cabrera liegt nur eine kurze Bootsfahrt entfernt und bietet eine Oase der Ruhe, die sich wie eine kleine Zeitreise anfühlt.

Doch trotz der neuen Hotels, der modernen Cafés und der Touristenströme hat Colònia de Sant Jordi seine Wurzeln nie vergessen. Der Duft des Salzes liegt noch immer in der Luft, die alten Salinen funkeln in der Sonne, und wenn man genau hinschaut, entdeckt man das alte Dorf, das noch immer unter der Oberfläche existiert.

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