Ein junger Hacker sorgte auf Mallorca für Aufregung, indem er das Online-Buchungssystem der Ausländerbehörde manipulierte. Der 24-jährige Marokkaner wurde von der Nationalpolizei in Manacor festgenommen, nachdem er das System gekapert und Termine an verzweifelte Antragsteller verkauft hatte, berichtet isla Magazin.
Die Bewohner Mallorcas und andere Ausländer, die auf die Dienste der Behörde angewiesen sind, stehen oft vor dem Problem, dass kaum Termine verfügbar sind. Der Hacker nutzte diese Verzweiflung aus, indem er einen Bot einsetzte, der das System blockierte und alle verfügbaren Termine reservierte. Diese reservierten Termine bot er dann für Beträge zwischen 50 und 100 Euro zum Kauf an, abhängig von der Dringlichkeit des jeweiligen Anliegens der Kunden.
Die Situation flog auf, als sich Betroffene bei der Polizei beschwerten, dass sie keinen Zugang zu den normalerweise kostenlosen Terminen erhalten konnten. Eine Spezialeinheit wurde daraufhin aktiv und konnte den Hacker, der sich online “Samurai” nannte, identifizieren und letztlich festnehmen.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei neben Computerausrüstung auch erhebliche Bargeldsummen, die offensichtlich aus dem Verkauf der illegal erworbenen Termine stammten. Das schnelle Handeln der Behörden verhinderte weitere Ausfälle im Buchungssystem und stellte die ordnungsgemäße Funktion wieder her.
Der Vorfall hat eine breite Diskussion über die Sicherheit von Online-Diensten öffentlicher Einrichtungen ausgelöst. Viele Bürger fordern nun verbesserte Maßnahmen, um derartige Angriffe in Zukunft zu verhindern. Der Hacker wurde nach seiner Festnahme und einer kurzen Gerichtsverhandlung, in der er keine Aussage machte, wieder freigelassen, bleibt aber weiterhin unter Beobachtung der Behörden.
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