Die Ferienvermietung auf Mallorca sorgt wieder für Schlagzeilen – und diesmal könnte es für Apartmentbesitzer eng werden. Die balearische Landesregierung hat einen neuen Plan auf den Tisch gelegt, der bei einigen für Erleichterung und bei anderen für Sorge sorgt. Ähnlich wie in Barcelona, wo die Stadtverwaltung beschlossen hat, Ferienwohnungen schrittweise vom Markt zu nehmen, könnte auch auf Mallorca das Aus für Ferienvermietungen in Mehrfamilienhäusern kommen. Das bedeutet, dass die Lizenzen, die unter der vorherigen Regierung ausgestellt wurden, einfach nicht erneuert werden.
Apartments raus, Villen bleiben?
Betroffen wären allerdings nur Apartments. Wer eine Villa oder ein Einfamilienhaus auf der Insel vermietet, muss sich weniger Sorgen machen. Hier bleibt die Lizenz unberührt. Doch für die Besitzer von Apartments in beliebten Touristenvierteln sieht es düster aus. Die regierende Volkspartei (PP) erwägt ernsthaft, Lizenzen nach Ablauf von fünf Jahren nicht zu erneuern. Ein Schritt, der vor allem die Hoteliers erfreut, aber auch Umweltschützer und Kritiker des Massentourismus auf den Plan ruft.
Was passiert mit dem Wohnungsmarkt?
Die Hoffnung? Mehr Wohnungen für Einheimische. In Barcelona, so die Stadtverwaltung, könnte das Verbot der Ferienvermietung Tausende von Wohnungen wieder auf den Mietmarkt bringen. Und auf Mallorca? Hier wird ebenfalls auf eine Entspannung des angespannten Wohnungsmarktes gehofft. Vor allem in Palma könnte das Auslaufen der Lizenzen eine erhebliche Anzahl an Apartments wieder der lokalen Bevölkerung zur Verfügung stellen.
Was wird aus den Lizenzen?
Noch ist nicht klar, ob der Plan tatsächlich umgesetzt wird. Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens hat in ihrer Regierungserklärung lediglich betont, dass neue Lizenzen für Apartments nicht mehr ausgestellt werden sollen. Ob aber alle bestehenden Lizenzen auslaufen, ist noch offen. Der Druck wächst jedenfalls – von Umweltschützern bis hin zu den Hoteliers, die sich von einer Verringerung der Ferienwohnungen einen geringeren Wettbewerb erhoffen.
Und dann gibt es da noch das Moratorium, das seit zwei Jahren in Kraft ist und dafür sorgt, dass keine neuen Anträge auf Ferienvermietung angenommen werden. Dieses wurde von der ehemaligen Linksregierung verhängt, und auch die jetzige Regierung scheint daran vorerst nicht rütteln zu wollen.
Überprüfungen laufen schleppend
Ein weiteres Problem ist die Überprüfung der bestehenden Lizenzen. Tausende Anträge, die noch unter der Eigenverantwortung der Besitzer eingereicht wurden, sind bis heute nicht geprüft. Es wird vermutet, dass viele dieser Lizenzen niemals genutzt wurden. Nun will die Landesregierung diejenigen deaktivieren, die nie in Anspruch genommen wurden – aber angesichts der überlasteten Inspektoren könnte das eine Weile dauern.
Ein heißes Thema mit vielen Unbekannten
Die Ferienvermietung bleibt eines der meistdiskutierten Themen auf Mallorca. Was genau die Regierung mit den Lizenzen vorhat, wird sich zeigen. Eines ist jedoch sicher: Der Druck, die Ferienvermietung zu regulieren, nimmt zu – sei es von Umweltschützern, Hoteliers oder der lokalen Bevölkerung, die auf eine Entlastung des Wohnungsmarktes hofft.
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