In einem bahnbrechenden Schritt zur Bekämpfung des Massentourismus auf Mallorca hat der Autovermieterverband AEVAB angekündigt, die Anzahl der Mietwagen während der Touristensaison zu reduzieren. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Insel vor den negativen Auswirkungen des Massentourismus zu schützen und die Lebensqualität für Einheimische und Besucher gleichermaßen zu verbessern.
Ein proaktiver Ansatz zur Regulierung des Tourismus
Der Präsident der AEVAB, Ramón Reus, erklärte, dass die derzeitige Fahrzeugflotte von 65.000 Autos zwischen Januar und April erwartungsgemäß in der Hochsaison auf bis zu 95.000 Fahrzeuge ansteigen wird. Angesichts dieser Zahlen hat der Verband beschlossen, nicht nur die Flotte zu verkleinern, sondern auch eine Einschränkung bei der Zulassung von Privatfahrzeugen vorzuschlagen. “Wir müssen die touristischen Ströme besser kanalisieren, um den Druck auf unsere Infrastruktur zu verringern und die Umweltbelastung zu reduzieren”, betonte Reus.
Inspiration durch Nachbarinsel Formentera
Der AEVAB zieht Inspiration aus den Maßnahmen der Nachbarinsel Formentera, die bereits eine Begrenzung der Fahrzeugeinfuhr in den Sommermonaten eingeführt hat, was zu einer Reduktion der Besucherfahrzeuge um vier Prozent geführt hat. “Die positiven Rückmeldungen von Formentera sind beeindruckend. Auch wenn Mallorca größer ist, können wir viel von ihren Erfahrungen lernen”, erläuterte Reus.
Infrastrukturelle Anpassungen als langfristige Lösung
Zusätzlich zur Reduzierung der Fahrzeugzahlen plädiert Reus für signifikante infrastrukturelle Verbesserungen. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist die kürzlich erfolgte Verbreiterung der Straße von Llucmajor nach Campos, die zu einer Reduktion von Staus und Unfällen geführt hat. Solche Maßnahmen zeigen, dass strategische Planung und Investitionen in die Infrastruktur essenziell sind, um den Herausforderungen eines wachsenden Tourismussektors effektiv zu begegnen.
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