Mallorca bleibt wachsam, wenn es um den Schutz seiner Landschaft geht. Entgegen den Befürchtungen vieler, dass die neue konservative Regierung den Kampf gegen Schwarzbauten lockern könnte, zeigt die Insel weiterhin Entschlossenheit. Laut der nationale Statistikbehörde INE wurden im ersten Halbjahr 2024 beeindruckende 52 illegale Gebäude abgerissen. Diese Bauten, die ohne Genehmigung im ländlichen Raum errichtet wurden, mussten dem Erdboden gleichgemacht werden – eine klare Botschaft an all jene, die glauben, dass sie sich über die Regeln hinwegsetzen können.
Seit 2017 hat die zuständige Behörde, die Agència de Defensa del Territori (ADT), insgesamt 800 solcher Schwarzbauten auf Mallorca entfernt. Diese Zahl ist nicht nur ein Indikator für die kontinuierliche Arbeit der Behörde, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die Mallorquiner ihre Insel schützen wollen. Der ADT zufolge sind diese illegalen Gebäude nicht nur ein Verstoß gegen die geltende Gesetzeslage, sondern auch ein Schlag ins Gesicht all jener Bauherren, die sich an die Regeln gehalten haben.
Jährlich rund 100 Abrissbescheide
Mit den 52 Abrissen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 scheint die ADT ihrem bisherigen Tempo treu zu bleiben. Auch in den vergangenen Jahren wurden pro Jahr etwa 100 Abrissbescheide ausgestellt, was zeigt, dass der Kampf gegen illegale Bauten nicht nachlässt.
Ein Blick auf die Statistik zeigt: Mit weitem Abstand führt die Gemeinde Algaida die Rangliste an. Allein dort wurden seit 2017 ganze 102 Gebäude abgerissen. Es folgen Marratxí mit 75 und Felanitx mit 60 demolierten Bauten. Diese hohen Zahlen sind auch darauf zurückzuführen, dass Algaida und Marratxí seit der Gründung der ADT im Jahr 2009 eng mit der Behörde zusammenarbeiten.
Zusammenarbeit der Gemeinden als Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg der ADT hängt nicht zuletzt von der Zusammenarbeit mit den Gemeinden ab. Von den 53 Gemeinden auf Mallorca haben sich mittlerweile 35 der ADT angeschlossen. In den ersten Jahren nach der Gründung der Behörde 2009 waren es nur sieben, aber die Zahl wuchs stetig – ein Zeichen dafür, dass immer mehr Gemeinden die Bedeutung des Landschaftsschutzes erkennen.
Trotz dieser Erfolge gibt es jedoch auch Bedenken. Mit der neuen konservativen Regierung unter Marga Prohens befürchten Landschaftsschützer, dass die Entschlossenheit im Kampf gegen illegale Bauten nachlassen könnte. Besonders kritisch wird die Entscheidung der Regierung gesehen, nachträgliche Legalisierungen für Schwarzbauten zu ermöglichen, deren Bauverstöße verjährt sind. Ein Schritt, der den mühsam erkämpften Fortschritten der vergangenen Jahre entgegenwirken könnte.
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