Seit den Regionalwahlen im Mai 2023 hat sich auf Mallorca einiges getan. Mit Marga Prohens an der Spitze der Partido Popular (PP) steuert die Insel in eine neue politische Richtung. Doch der Weg ist nicht frei von Stolpersteinen – vor allem die Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Vox-Partei sorgt für Zündstoff. Ein Überblick über das Erreichte und die Herausforderungen, die vor der Regierung liegen.
Ein Kabinett mit Fokus auf Küste und Tourismus
Marga Prohens, die erste Frau an der Spitze der Balearen-Regierung, hat in ihrer Amtszeit klare Akzente gesetzt. Ihr Kabinett umfasst ein neu geschaffenes Ministerium für Küsten und Meer, das sich um den Schutz der Küstenabschnitte und Maßnahmen gegen Überschwemmungen kümmert. Tourismus und Kultur wurden in einem gemeinsamen Ressort zusammengeführt, um Mallorcas wichtigste Wirtschaftssäule nachhaltiger zu gestalten.
Das erklärte Ziel der PP-Regierung: Mallorca soll wirtschaftlich stark bleiben, aber die Belastungen durch Massentourismus und Umweltprobleme besser in den Griff bekommen.
Was wurde bisher erreicht?
Die Regierung unter Prohens hat bereits einige sichtbare Erfolge vorzuweisen:
- Tourismus im Fokus:
- Alkoholverbote an Stränden: Die Maßnahmen sollen exzessiven Party-Tourismus eindämmen.
- Höhere Touristensteuer: Zusätzliche Einnahmen fließen in Umweltprojekte und die Modernisierung der Infrastruktur.
- Striktere Kontrollen illegaler Ferienwohnungen, um den angespannten Mietmarkt zu entlasten.
- Küsten- und Umweltschutz:
- Erste Schritte zur Sanierung gefährdeter Küstengebiete.
- Investitionen in Entsalzungsanlagen und ein besseres Wassermanagement, um der Wasserknappheit entgegenzuwirken.
- Sprachen und Bildung:
- Abschaffung der bevorzugten Stellung der katalanischen Sprache in offiziellen Dokumenten. Diese Maßnahme traf auf gemischte Reaktionen und führte zu Protesten seitens Sprachaktivisten.
Hürden und Kontroversen
Nicht alles lief glatt. Ein Fehler in der Gesetzgebung sorgte für Wirbel, als Neubauten in Überschwemmungsgebieten versehentlich erlaubt wurden. Diese Panne musste per Sonderverordnung behoben werden. Auch die Abhängigkeit von Vox sorgt für Spannungen, insbesondere bei umstrittenen Themen wie Migration und sozialer Integration.
Zukunftsvision: Mallorca nachhaltiger gestalten
Die PP-Regierung hat ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre. Dabei stehen Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz im Mittelpunkt:
- Tourismus regulieren:
- Strengere Regeln für Kreuzfahrtschiffe und Limits für Tagesbesucher auf der Insel.
- Förderung nachhaltiger Mobilität mit einem Ausbau des Radwegenetzes und umweltfreundlichem Nahverkehr.
- Bezahlbares Wohnen schaffen:
- Geplante Subventionen für den Bau von Sozialwohnungen und Maßnahmen gegen Spekulation auf dem Immobilienmarkt.
- Klimaschutz vorantreiben:
- Ausbau erneuerbarer Energien und Programme zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes.
- Entlastung der Bevölkerung:
- Steuererleichterungen für Familien und mittelständische Unternehmen sollen die wirtschaftliche Situation verbessern.
Mallorca auf dem Weg in die Zukunft
Die Partido Popular hat viel vor – und das in einem politisch angespannten Umfeld. Doch die bisherigen Schritte zeigen, dass die Regierung unter Marga Prohens klare Prioritäten setzt: nachhaltiger Tourismus, der Schutz der natürlichen Ressourcen und ein Fokus auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung. Der Balanceakt zwischen Wirtschaft und Umwelt wird zeigen, ob diese Vision langfristig Erfolg hat.
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