Mallorca, die Insel der Sehnsucht – doch der Stau vor Sehnsucht ist lang, und das nun schon seit Jahren. Dass Mallorca ein ernstes Verkehrsproblem hat, steht wohl außer Frage. Also sollte eine Lösung her: Ein Fahrzeuglimit für die Autos und Motorräder, die mit der Fähre auf die Insel übersetzen. Das klingt nach Ordnung und Ruhe – doch wer sich bald auf weniger Verkehr freut, muss sich gedulden. Denn wie es aussieht, bleibt der Inselrat vorerst im Rückspiegel stehen: Das Limit wird wohl frühestens 2026 greifen. So ist das mit den Mühlen der Bürokratie.
In einem ersten Treffen der Mobilitätskommission, die das Limit durchsetzen soll, erklärte Llorenç Galmés, Präsident des Inselrats, dass die Regelungen noch lange in Arbeit seien. „So schnell wie möglich“ wolle man das Konzept fertig haben. Doch das bedeutet erst: Entwurf, interne Genehmigung im Inselrat, dann das Balearen-Parlament. Fürs Erste bleibt also alles beim Alten.
Zweithausbesitzer und die ewige Frage nach dem Ausweg
Da stellt sich natürlich auch für viele, die nur mal für den Sommer vorbeischauen, die Frage: Bin ich überhaupt betroffen? Auf Formentera, wo es seit 2019 schon ein ähnliches Limit gibt, dürfen die Besitzer eines Zweitwohnsitzes maximal ein nicht auf der Insel gemeldetes Fahrzeug mitbringen. Und das soll dann auch von Gebühren befreit sein. Mallorca will nun prüfen, ob ein ähnliches Modell übernommen werden könnte. Doch welche Kommission genau und wann? Abwarten.
Auch die Fährgesellschaften müssen sich anpassen und ihre Gäste bereits beim Ticketkauf über die kommenden Beschränkungen informieren. Die Mietwagen, besonders die, die in den Sommermonaten die Insel verstopfen, sind das Hauptziel des neuen Plans – die sollen künftig nicht mehr so zahlreich sein. Und ob das wirklich so einfach ist, bleibt abzuwarten.
Blechlawine – und immer mehr Autos
Eine aktuelle Studie im Auftrag der Volkspartei (PP) zeichnet ein klares Bild: Im Jahr 2023 kamen fast 380.000 Fahrzeuge über die Fähren nach Mallorca – das sind 108 Prozent mehr als noch 2017. Knapp 34.000 dieser Fahrzeuge blieben dauerhaft auf der Insel. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 waren es fast 110.000 zusätzliche Autos und Motorräder, die dauerhaft den Straßenverkehr belasten. Ein ernsthaftes Problem, denn bei den aktuell 956.660 Fahrzeugen in der Hauptreisezeit im Sommer braucht die Insel vor allem eines – Geduld.
Konsens – mit einem Ausreißer
Trotz aller Schwierigkeiten stehen die meisten Parteien hinter der Idee, der Verkehrsflut auf der Insel Herr zu werden. Nur die rechtsextreme Vox verweigert sich den Maßnahmen, doch der breite Konsens scheint trotzdem gesichert. Und das Fahrzeuglimit ist wohl nur der Anfang. Ob diese neue Strategie tatsächlich Wirkung zeigen wird, muss sich aber erst noch erweisen.
Die stille Hoffnung
Mallorca kämpft mit seinen eigenen Erfolgen. Die steigenden Besucherzahlen bringen Geld und Stress – ein Balanceakt, der die Verantwortlichen der Insel schon seit Langem beschäftigt. Nun bleibt abzuwarten, ob die bürokratischen Pläne wirklich Fahrt aufnehmen oder weiterhin im Stau stehen. Bis 2026 kann schließlich noch viel passieren – das Limit scheint zu kommen, aber wer auf schnelle Ergebnisse hofft, muss Geduld mitbringen.
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