Wenn man auf Mallorca über Mautgebühren spricht, dann klingeln vielleicht noch die Ohren vom Sóller-Tunnel-Debakel von 2017. Damals wollte Més per Mallorca das „öffentliche Interesse“ wahren und schaffte die Maut ab – nur um später eine dicke Rechnung und eine Verurteilung durch den Obersten Gerichtshof zu kassieren. Doch die Partei scheint sich von Rückschlägen nicht so leicht entmutigen zu lassen. Ihr neuer Plan? Mautgebühren auf fünf Straßen der Insel – und diesmal sollen die Mietwagen zahlen.
Neue Maut, neues Glück?
Mallorca im Sommer: Überfüllte Straßen, Hupkonzerte und Mietwagen, soweit das Auge reicht. Wer könnte da nicht auf die Idee kommen, den Verkehr auf diese Weise etwas zu zügeln? Die geplante Maut wäre auf den wichtigsten Verkehrsadern der Insel fällig, darunter die Autobahnen von Palma nach Andratx, Llucmajor, Inca und die Straßen von Manacor sowie durch die Tramuntana. Nur Fahrzeuge, die nicht auf Mallorca besteuert werden – sprich: Mietwagen – müssten zahlen. Die Einheimischen? Die dürften weiter unbeschwert durch die Gegend düsen.
Més per Mallorca sieht darin eine Win-win-Situation: Die Insel wird entlastet, die Straßen werden mit den Mautgebühren instandgehalten, und die Touristenflut trägt endlich auch finanziell zur Infrastruktur bei. Ein kleines Déjà-vu zum Sóller-Tunnel bleibt natürlich, aber man sagt ja: „Wer wagt, gewinnt.“
Sóller: Kommt die Maut zurück?
Apropos Sóller – die Tunnelgeschichte ist längst noch nicht Geschichte. Nach endlosen Staus in den letzten Wochen denken die Verantwortlichen im Rathaus von Sóller laut darüber nach, die alte Maut nur für Nicht-Residenten wieder einzuführen. Immerhin, wer hat schon Lust, in einer endlosen Blechlawine zu stehen, wenn man eigentlich nur schnell ins Stadtzentrum möchte?
Der Plan, das Zentrum für Nicht-Residenten zu sperren, klingt fast wie eine urbane Legende, aber er wird tatsächlich ernsthaft erwogen. Kameras, Parkplätze am Stadtrand und Shuttlebusse sollen das Problem lösen – so zumindest die Theorie. Ob der Besuch in Sóller dann immer noch die „wahre Freude“ bleibt, wird sich zeigen.
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