Man kann sich ja viel über Palma unterhalten – über die Strände, die Kultur, das Wetter. Aber dass Palma jetzt auch in einem anderen Bereich die Nase fast ganz vorn hat, überrascht dann doch: Palma hat die zweitteuersten Supermärkte Spaniens. Das besagt der jährliche Bericht der Verbraucherschutzorganisation Ocu für 2024. Nur Las Palmas auf Gran Canaria liegt noch vor Mallorcas Hauptstadt. Danach folgen Getxo im Baskenland und – man höre und staune – Madrid.
Wenn man durch die Regale der Supermärkte schlendert, spürt man es vielleicht schon: die Preise steigen. Aber wie schlimm ist es wirklich? Laut Ocu sind die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr im Schnitt um 2,9 Prozent gestiegen. Das klingt moderat, besonders im Vergleich zu den Vorjahren, wo die Preise jeweils um stolze 12 Prozent in die Höhe schossen. Aber ein paar Artikel treiben uns die Tränen in die Augen – zum Beispiel das Olivenöl, dessen Preis um satte 76 Prozent gestiegen ist. Auch Orangensaft und Bananen sind keine Schnäppchen mehr, mit Preissteigerungen von 47 und 39 Prozent.
Wer spart, wo es am meisten schmerzt
Aber nicht alles wird teurer – zumindest nicht überall. Carrefour Express hat die Preise im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent gesenkt. Auch Lidl und Aldi haben kleine, aber spürbare Preisrückgänge verzeichnet. Doch es gibt natürlich auch Supermärkte, die an der Preisschraube weiter drehen. So hat Corte Inglés die Preise im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht – Hipercor folgte mit 8,2 Prozent.
Die günstigsten Supermärkte? Da führt Alcampo in 25 spanischen Städten die Liste an. Mercadona liegt in acht Städten vorn, und Consum sichert sich in sieben Städten den Spitzenplatz. Doch in Palma darf man für den Wocheneinkauf ein wenig tiefer in die Tasche greifen.
Verbraucherschützer fordern mehr Entlastung
Nach den Preissteigerungen der letzten Jahre haben Verbraucherschützer bei der Ocu genug gesehen. Sie fordern, dass der Staat die bereits ergriffenen Maßnahmen, wie die ausgesetzte Mehrwertsteuer für Olivenöl, auf Fisch und Fleisch ausweiten soll. Das ist zwar gut gemeint, aber ob es den Schmerz an der Supermarktkasse wirklich lindert? Das bleibt abzuwarten.
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